Gender Performances

Ästhetische Travestie in der österreichischen Aktionskunst der 1960er Jahre

Donnerstag, 16. Mai 2013 – 19:00

tfm | Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft – Schreyvogelsaal
Hofburg, Batthyanystiege, A – 1010 Wien

Vortrag von Rosemarie Brucher

Rosemarie Brucher studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Germanistik und Komparatistik an den Universitäten Wien und Leipzig und schloss mit einer Magisterarbeit zu dem Wiener Aktionisten Günter Brus ab. 2012 folgte die Doktorarbeit Subjektermächtigung und Naturunterwerfung. Künstlerische Selbstverletzung im Zeichen Kants Ästhetik des Erhabenen (transcript 2013). Im WS 2007 Lektorin an dem germanistischen Institut der Université d’Oran, Algerien, von 2008-2009 Assistentin am Institut für Germanistik der Universität Wien.

Der Vortrag hinterfragt die Zusammenhänge von Subjekt, Macht und Geschlecht in der österreichischen Aktionskunst der ausgehenden 1960er Jahre. Dabei steht insbesondere der performative Geschlechtertausch im Zentrum der Analyse. Anhand der Gegenüberstellung zweier exemplarisch ausgewählter Arbeiten von Günter Brus und VALIE EXPORT wird den Fragen nachgegangen, welcher Subjektstatus durch die Identifikation mit dem anderen Geschlecht verhandelt werden soll, welche Rolle dabei tradierte geschlechtliche Machtverhältnisse spielen und welche Differenzen sich aus den gegensätzlichen Positionen der Annäherung ergeben.

Publikationen von Rosemarie Brucher zum Thema:

  • Subjektermächtigung und Naturunterwerfung. Künstlerische Selbstverletzung im Zeichen von Kants Ästhetik des Erhabenen. Bielefeld: transcript, 2013
  • „Abreaktion – Katharsis – Heilung: Wirkungsästhetische Konzepte im Wiener Aktionismus“, in: WIENER AKTIONISMUS. Kunst und Aufbruch im Wien der 1960er-Jahre, hrsg. v. Eva Badura-Triska und Hubert Klocker, Köln: Walter König 2012, S. 36.
  • „Durch seine Wunden sind wir geheilt“ Selbstverletzung als stellvertretende Handlung in der Aktionskunst von Günter Brus, Wien: Löcker 2008.
  • „,[…] denn das Sichopfernkönnen beweist das Sich-Haben‘: Zum paradoxen Freiheitsentwurf bei Schiller, Foucault und in der selbst verletzenden Body Art“, in: Das Mögliche regieren. Gesellschaftsutopien zwischen Möglichkeitssinn und Machtphantasmen. Literatur – Medien – Wissenschaft, hrsg. v. Roland Innerhofer, Katja Rothe, Karin Harrasser, Bielefeld: transcript 2011 (Kultur- und Medientheorie), S. 151-167.
  • „Künstlerische Selbstverletzung: Grenzen des ästhetischen Spiels in der Performance Art“, in: Das Spiel und seine Grenzen. Passagen des Spiels II, hrsg. v. Mathias Fuchs und Ernst Strouhal, Wien/New York: Springer 2010, S. 67-82.
  • „Selbstkontrolle versus Selbstverlust. Die Transformation des Subjektentwurfs von Günter Brus‘ Aktionskunst zum Irrwisch“, in: Manuskripte 49 (2009), H. 185, S. 23-31.