Freitag, 8. Juni 2018 – 14:30
tfm | Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft – UZA II, Rotunde, Seminarraum 2H 418, A – 1090 Wien
Vortrag im Rahmen des Workshops „Grenzen – Schwellen – Übergänge. Anschlüsse an Walter Benjamin“ am 8. Juni 2018 am tfm Wien.
In Florian Telsnigs Beitrag wurde die Schwelle zu einer Indifferenzsphäre von sich widerstreitenden Extremen. Die Erfahrung von Schwellen, die Benjamin als Entgrenzungsphänomen begreift, ist ihm zufolge im Leben der Moderne weitgehend verstellt. Mit einer Indifferenzfiguration, die er in dem Text „Der destruktive Charakter“ in Szene setzt, sucht Benjamin deshalb einen Ausweg aus dem Reichtum von Meinungen und Überfluss, der als verschuldetes Schicksal auf den Subschichten der Erfahrung lastet. Weil der destruktive Charakter selbst nichts schafft und produziert, außer dass er Dinge und Blockaden wegschafft, steht ihm einzig der Sinn nach Möglichkeit, die als Öffnung, Umschlag und Leerstelle wirkmächtig wird.
Ein Vortrag von Florian Telsnig
Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Philosophie und Theater-, Film- & Medienwissenschaften in Wien und Lissabon und derzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neuere deutsche Literatur an der LMU München. Promotion an der Universität Wien zur Geschichte und Theorie nicht-instrumenteller Sprachphilosophie.