Christian Schulte (Hg.)
Die Schrift an der Wand – Alexander Kluge: Rohstoffe und Materialien
Osnabrück: Universitätsverlag Rasch 2000
Mit dem Titel „Die Schrift an der Wand“ zitiert das vorliegende Buch einen Topos, der sich – gewissermaßen leitmotivisch – durch Alexander Kluges gesamtes Werk zieht. Er lenkt den Blick auf die katastrophische Dimension deutscher Geschichte, insbesondere auf die des 20. Jahrhunderts. Kluges multimediale Montage-Texte, die sich zu einem der komplexesten künstlerisch-philosophischen Oeuvres der Gegenwart zusammenschließen, zielen darauf, die „Chiffre unseres Jahrhunderts“, den „Text wirklicher Verhältnisse“ zu entziffern. Sie wollen „zweigen, wie es mit den Menschen in diesem Jahrhundert gemeint ist“ und im Dialog mit Lesern und Zuschauern nach Auswegen suchen. Kluge setzt daher auf die Kommunikation mit der Phantasietätigkeit seiner Rezipienten, die zugleich als Produzenten, als Autoren ihrer eigenen Erfahrung angesprochen und ernstgenommen werden. Seine Poetik der „Baustelle“ vertraut dabei der offenen Form des Fragments, der assoziativen Montage, die die geschichtlichen Erfahrungsgehalte – zitierend, variierend – in immer neue Konstellationen rückt.
Aus dem Vorwort von Christian Schulte
Der Sammelband wurde 2011 neu aufgelegt: Weitere Informationen zur Neuauflage.