Das Halten von Totenschädeln liegt mir nicht! (2001)

Christoph Schlingensief inszeniert Hamlet (News & Stories, 16.12.2001)

In seiner Inszenierung des HAMLET am Schauspielhaus Zürich spielt Christoph Schlingensief die Rolle des Fortinbras. Dieser Feldherr hat im Stück den kürzesten Text und ist dazu da, das Chaos am Ende der Tragödie aufzuräumen und Dänemark zu übernehmen. Aufsehen erregte Schliengensief auch dadurch, daß er die Schauspieler in jenem „Theaterstück außerhalb des Dramas“ (genannt DIE MAUSEFALLE), in dem König Claudius des Mordes an Hamlets Vater überführt werden soll, mit aussteigewillige Rechtsradikalen besetzte.
Für Schlingensief ist Shakespeares HAMLET ein Heimkehrer-Drama. Hamlet, nach einer Schwerstausbildung als Humanist nach Dänemark zurückgekehrt, ist unfähig zu töten. Er ist deshalb noch längst kein Zweifler, sagt Schlingensief, vielmehr ist er das Gegenteil eines Barbaren. Schlingensief sieht seine berühmt gewordene Inszenierung im Rahmen einer Trilogie, in der auf HAMLET, WILHELM TELL und NATHAN DER WEISE folgen. Christoph Schlingensief im Gespräch mit Alexander Kluge.

(Presseaussendung zur Folge)

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